Mallorca Philipp Rupp

5 Forderungen an die neue Regierung

15. März 2025

Wir können Deutschland zu einem attraktiven Standort für die Nutzung und den Export von Verfahren zur Entnahme und Speicherung von CO₂ machen. Was die neue Bundesregierung dafür tun muss, hat der DVNE in fünf Forderungen zusammengefasst.

1. Negativemissionen – Made in Germany

Deutschland verfügt mit seinen Stärken im Maschinen- und Anlagenbau, seinem Startup-Ökosystem und seiner Spitzenforschung über das Potenzial, zum Vorreiter für Negativemissionen zu werden. Mit 190.000 Jobs und 70 Milliarden Euro jährlich steckt enormes Potenzial in dieser neuen Industrie. Zugleich kann sich Deutschland mit dem Ausbau dieser Industrie global einen Wissens- und Wettbewerbsvorteil verschaffen. Wir fordern die neue Bundesregierung daher auf, sich auf internationaler Ebene für negative Emissionen stark zu machen. Konkret: Dezidierte Ziele für negative Emissionen im Rahmen der EU-Klimaziele für 2040 und Forcierung einer gemeinsamen Förderung auf G7-/EU-Ebene oder im Klimaclub.

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2. Klimaziele konsequent verfolgen

Ohne negative Emissionen keine Klimaneutralität. Im deutschen Klimaschutzgesetz (KGS) ist ein Ziel für natürliche Senken bereits fest verankert. Derzeit entwickeln sich unsere Wälder jedoch in die falsche Richtung: anstatt mehr CO₂ zu speichern, werden sie zunehmend zu Emissionsquellen. Wir fordern die neue Bundesregierung auf, konkrete Maßnahmen zur Erreichung der im KSG verankerten Ziele einzuleiten.

3. Ziele für technische Verfahren setzen

Deutschland braucht ein spezifisches Ziel für die Entnahme und Speicherung von CO₂ durch technische Verfahren. Das gibt privaten Akteuren die nötige Planungssicherheit beim Aufbau ihrer Aktivitäten und stellt sicher, dass negative Emissionen nicht zur Abschwächung von Reduktionszielen führen. Wir fordern die Bundesregierung auf, die in Ausarbeitung befindliche Langfriststrategie für Negativemissionen (LNe) mit separaten Zielen für natürliche und technische Senken zu verabschieden.

4. Markthochlauf fördern

Deutschland muss in negative Emissionen investieren. Mit nur 0,2% des Bundeshaushalts können wir bis 2030 entscheidende Fortschritte machen. Länder wie Dänemark und die USA sind hier derzeit noch voraus – wir brauchen 2025 erste marktbasierte Förderprogramme und Marktanreize, um die Finanzierungslücke zu schließen.

5. Infrastruktur bereitstellen

Zum Aufbau der benötigten Kohlenstoff- Infrastruktur braucht es schlanke Genehmigungsprozesse und eine gute Koordination aller Beteiligten. Wir fordern die Bundesregierung auf, die Carbon Management Strategie zügig umzusetzen und öffentliche sowie private Akteure im Rahmen einer Task-Force “Kohlenstoff- Infrastruktur” gezielt zu koordinieren.


Fünf Forderungen an die neue Bundesregierung


Weitere Informationen zum riesigen Potenzial der CO₂-Entnahme für Klimaschutz und Wirtschaft finden Sie auf unserer Wissensplattform think-negative.org.